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Botox und Filler

Was sind Botox und Filler?

Beide Methoden sind tragende Therapieansätze in der ästhetischen Dermatologie. Botulinumtoxin, kurz Botulinum oder Botox genannt, wird biotechnisch aus Bakterien gewonnen und ist eine seit mehr als 30 Jahren umfassend untersuchte Arznei. In Deutschland sind 3 Präparate von der Arzneimittelbehörde zugelassen. Sie glätten und straffen die Haut, indem sie die Mimikmuskeln entspannen. Auf diese Weise lindern Botox-Arzneien insbesondere im oberen Gesichtsbereich die Ausdrucksfalten.

Füllsubstanzen dagegen polstern und formen das Gesicht. Es handelt sich dabei um Hyaluronsäure, einen körpereigenen Stoff, der Wasser bindet und damit der Haut Feuchtigkeit schenkt. Mit den Jahren produziert der Organismus weniger Hyaluron und die Spannkraft der Haut lässt nach. Je nach individueller Hautbeschaffenheit und Faltentiefe werden unterschiedliche Hyaluronsäuren angewendet.

Welche Zeichen des Alterns lassen sich mit Botox oder Fillern behandeln?

Mit Botox behandelt man wirksam und sicher vor allem Stirn- und Zornesfalten sowie die mit zunehmendem Alter tiefer werdenden Augenfalten, umgangssprachlich Krähenfüße genannt. Auch Nasenfältchen und das mit vielen kleinen Grübchen versehene „Erdbeer“- oder „Pflastersteinkinn“ lassen sich mit Botox therapieren. In den vergangenen Jahren wird Botox auch bei Lippenfältchen, Mundwinkel-, Hals- und Dekolleté-Falten eingesetzt. Der Übergang zur medizinischen Indikation wie etwa die Botox-Behandlung eines mit nächtlichem Zähneknirschen einhergehenden überaktiven Kaumuskels, ist fließend.

Filler polstern vor allem tiefe Falten auf wie zum Beispiel die Nasolabialfalten zwischen Mundwinkel und Kinn, Marionettenfalten, die von der Nase zu den Mundwinkeln führen, oder die als Tränenrinne bezeichnete dunkle Vertiefung unter den Augen. Aber auch feine Wangen- und Oberlippenfältchen lassen sich mit Hyaluronsäure unterspritzen. Filler können Lippen Volumen geben sowie eine ungünstige Kinnpartie formen.

Tipp

Haben Sie Acht vor „Billig-Behandlungen“ mit Fillern. Hier werden in der Regel preisgünstige Hyaluronsäure-Präparate benutzt. Diese sind oftmals nicht ausreichend untersucht. Fragen Sie Ihren Dermatologen nach guten Produkten von führenden Herstellern.

Worin besteht die Therapie mit Botox und Filler?

Botulinumtoxin wird mit Kochsalz verdünnt und mit hauchdünnen Nadeln an bestimmte Stellen im Gesicht injiziert. Beim sogenannten „Baby-Botox“ werden sehr geringe Dosen hochverdünnt und sehr oberflächlich eingesetzt, um ein natürliches Aussehen zu bewirken. Die 10 bis 15 Minuten andauernde Behandlung ist nicht schmerzhaft. Die ersten Tage nach der Behandlung sollte auf Hochleistungssport, Solarium, Sauna oder Dampfbad verzichtet werden. Die Wirkung von Botox sieht man etwa 4 Tage später und hält 4 bis 6 Monate an. Danach sollte man die Therapie wiederholen, was dauerhaft möglich ist.

Info

Männer benötigen bei der Behandlung meistens eine höhere Dosierung von Botox als Frauen, weil sie kräftigere Gesichtsmuskeln besitzen.

Hyaluronsäure wird ebenfalls an definierten Punkten unter die Haut gespritzt. In der Regel enthält die Injektion eine geringe Menge Betäubungsmittel. Zusätzlich wird auf die Haut eine lokal betäubende Creme aufgetragen. Beides macht die Therapie angenehmer. Die Behandlung dauert 15 bis 30 Minuten. Danach sollten einige Tage Solarium, Sauna oder Dampfbad vermieden werden. Je nach Präparat erscheint die Haut für 6 bis 18 Monate „aufgefüllt“.

Info

Übertriebene, regelmäßige Behandlungen mit hohen Dosierungen an Hyaluronsäure können mit der Zeit die Gesichtszüge und Proportionen verändern.

Botox und Filler lassen sich mit allen anderen Methoden der ästhetischen Dermatologie sinnvoll kombinieren.

Zitat

„Gut gemachte ästhetische Dermatologie sollte als solche nicht erkennbar sein, sondern auf sanfte Weise die positiven Seiten der Gesichtszüge unterstreichen.“ Prof. Dr. med. Gerd Gauglitz, Facharzt für Dermatologie und Venerologie im Haut- und Laserzentrum Glockenbach sowie Gastarzt an der Dermatologischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Wie sicher sind Botox und Filler?

Botulinumtoxin wird seit rund 30 Jahren zur Falten-Behandlung eingesetzt. Bisher gibt es keine Hinweise auf langfristige Nebenwirkungen. Denn in der ästhetischen Dermatologie werden kleinste Mengen Botox hochverdünnt an wenige Punkte im Gesicht gespritzt. Es gerät nicht in den Kreislauf und damit in den Körper, sondern bleibt lokal begrenzt und baut sich komplett ab. Um auch bei der praktischen Anwendung auf der sicheren Seite zu sein, sollte man diese bei einem erfahrenen Dermatologen vornehmen lassen.

Anders ist die Situation bei Fillern, also der Hyaluronsäure. Es existiert eine Vielzahl von Hyaluron-Präparaten verschiedenster Firmen auf dem Markt. Aber nicht alle von ihnen sind ausreichend in Studien untersucht. Es ist deshalb sehr wichtig, gemeinsam mit Ihrem Behandler ein gutes Produkt zu wählen, um Produkt-spezifische Nebenwirkungen zu vermeiden.

Tipp

Hören Sie sich bei Ihren Bekannten nach ihren Erfahrungen mit einem ästhetischen Dermatologen um. Die Mund-zu-Mund-Propaganda ist meist die beste. Lassen Sie sich beim Erstgespräch die Vorgehensweise und verwendeten Präparate genau erklären.

Welche Nebenwirkungen können Botox und Filler haben?

An den Einstichstellen können nach einer Injektion von Botox und/oder Fillern winzige blaue Flecken, Rötungen oder Schwellungen zu sehen sein. Sie klingen nach spätestens 3 bis 4 Tagen ab. Extrem selten kommt es nach einer Botox-Behandlung zu einem Absinken der Augenbraue oder des Oberlides. Bei einer sehr hohen Dosierung entsteht ein maskenhaftes „Botoxgesicht“, in dem keine Mimik mehr zu sehen ist. Werden die Dosierungen ungleichmäßig auf die verschiedenen Mimikmuskeln verteilt, resultiert ein nicht ausgewogenes Mienenspiel. Wichtig zu wissen: Alle Nebenwirkungen klingen nach einiger Zeit ab.

Nach einer Behandlung mit Fillern kann es vereinzelt zu allergischen Reaktionen oder langanhaltenden kleinen Knötchen in der Haut kommen. Das sind eingekapselte Ansammlungen von Hyaluronsäure, die der Körper als fremd erkennt. Sehr selten kommt es zum Absterben von Hautarealen, wenn zu viel Filler zu schnell injiziert und dadurch ein kleines Blutgefäß entweder verstopft oder „abgedrückt“ wird. Wird in diesem Fall nicht sofort das Enzym Hylase gespritzt, das die Hyaluronsäure auflöst, können sich an diesen Stellen Narben bilden.

Quellen und weitere Informationen

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