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Malignes Melanom | Malignant melanoma

Was ist ein malignes Melanom?

Ein Melanom geht von den pigmentbildenden Zellen aus, den Melanozyten. Diese Hautzellen bilden den Farbstoff Melanin, der dafür sorgt, dass wir bei Sonneneinstrahlung braun werden. Ein Melanom wird wegen seiner meist dunklen Farbe auch als „schwarzer Hautkrebs“ bezeichnet. Der schwarze Hautkrebs ist im Vergleich zum weißen Hautkrebs wesentlich gefährlicher (maligne = bösartig), weil der Tumor dazu neigt, schneller Metastasen zu bilden. Die meisten Melanome werden allerdings früh entdeckt.

Wie häufig ist ein malignes Melanom?

Genauso wie beim weißen Hautkrebs steigt auch die Häufigkeit vom schwarzen Hautkrebs an. Wissenschaftler stellen einen Anstieg etwa um das Siebenfache seit 1970 fest. Das liegt zum einen daran, dass sich die Menschen in ihrer Freizeit und im Urlaub mehr in der Sonne aufhalten. Ein weiterer Grund kann die Einführung der Früherkennung von Hautkrebs im Jahr 2008 sein: Dadurch werden einfach mehr Hauttumore erkannt. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts erkrankten im Jahr 2012 knapp 21.000 Menschen an einem Malignen Melanom. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen. Frauen sind im Durchschnitt 60, Männer 67 Jahre alt, wenn sie erkranken.

Zitat

„Wahrscheinlich spielen Sonnenbrände vor allem in Kindheit und Jugend die größte Rolle für das Melanom. Auch wenn jemand besonders viele Muttermale und Leberflecken hat oder bereits jemand in der Familie erkrankt war, ist das Risiko erhöht. Dann sollte die Haut besonders regelmäßig vom Hautarzt untersucht werden.“
Dr. Guido Bruning, Chefarzt im Zentrum für Venen- und Dermatochirurgie am Krankenhaus Tabea in Hamburg sowie Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie

Wie sieht ein malignes Melanom aus?

Ein malignes Melanom kann überall am Körper auftreten. Häufig hat dieser Hauttumor eine dunkle Farbe: dunkelbraun-rötlich, tiefbraun bis blauschwarz und ist unregelmäßig gefärbt. Seltener hat ein malignes Melanom eine hellere Farbe von grau, blaugrau, bläulich-violett oder rötlich. Es gibt verschiedene Typen von Melanomen, die sich unterschiedlich entwickeln. Das klassische Melanom kann anhand der ABCDE-Regel erkannt werden.

Tipp

ABCDE-Regel – Achten Sie auf Ihre Leberflecken!
Wenn mindestens eines dieser Merkmale auftritt, sollten Sie eine Hautarztpraxis aufsuchen.
A wie Asymmetrie: unregelmäßige Form, nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich
B wie Begrenzung: eher unscharfe Ränder: ausgefranst, verwischt oder verwaschen
C wie color (engl. = Farbe): unregelmäßige Färbung, hellere und dunklere Bereiche
D wie Durchmesser: größer als fünf Millimeter
E wie Erhabenheit: ragt über einen Millimeter über das Hautniveau hinaus
Lassen Sie sich auch untersuchen, wenn sich ein Muttermal oder Leberfleck verändert hat. Gesetzlich Versicherte können ab dem 35. Lebensjahr auch ohne Anlass alle zwei Jahre eine Früherkennungsuntersuchung von Hautkrebs in Anspruch nehmen.

Wie wird ein malignes Melanom diagnostiziert?

Der Hautarzt schaut sich alle Muttermale und Leberflecken sehr genau mit bloßem Auge an und nimmt dafür ab und zu eine spezielle Lupe zu Hilfe, in die eine Lampe eingebaut ist. Besteht der Verdacht auf ein Melanom, sollte die auffällige Stelle vollständig entfernt und unter dem Mikroskop begutachtet werden. Diese Gewebeentnahme wird Biopsie genannt.
Ist der Tumor dicker als 1 mm, empfehlen Experten, auch den sogenannten Wächterlymphknoten zu entfernen und zu untersuchen – das ist der Lymphknoten, der als Erstes die vom Tumor abfließende Lymphflüssigkeit aufnimmt und meist zuerst befallen wird.
Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie kommen bei Verdacht auf einen fortgeschritteneren Tumor zum Zug, um zu schauen, ob sich der Tumor im Körper ausgebreitet hat. Auch Tumormarker im Blut können auf einen Krebs hinweisen.

Info

Einteilung in Stadien
Bei der Diagnose wird auch das Tumorstadium bestimmt. Das Stadium hängt davon ab,
... wie dick der Tumor, also wie tief er in die Haut eingedrungen ist
... ob die Oberfläche des Melanoms ulzeriert, also aufgebrochen ist oder nicht
... und ob Metastasen, also Absiedlungen in nahen oder fernen Hautbezirken, Lymphknoten oder Organen vorhanden sind oder nicht.

Wie wird ein Melanom behandelt?

Entscheidend für die Behandlung ist das Stadium des Hautkrebses. Doch auch Art und Lokalisation des Tumors, das Alter und der Allgemeinzustand der Patientin, des Patienten spielen eine Rolle.

Operation
Die Operation ist die wichtigste und effektivste Therapie. Dabei wird das Melanom mit einem festgelegten Sicherheitsabstand herausgeschnitten (siehe einzeitige Exzision), um sicherzugehen, dass auch alle Krebszellen entfernt worden sind. Meistens muss nach einer Biopsie ein zweites Mal operiert werden, um den Sicherheitsabstand zu vergrößern und um kleinste Ansammlungen von Krebszellen mit zu entfernen.
An bestimmten Stellen, vor allem im Gesicht, kommen besondere OP-Techniken zum Zug, nämlich die zweizeitige Exzision, um die Größe des herauszuschneidenden Areals möglichst klein zu halten.
In fortgeschritteneren Stadien sollten Metastasen und befallene Lymphknoten wenn möglich mittels Operation entfernt werden. Gegebenenfalls muss über eine Entfernung aller Lymphknoten in dem betroffenen Areal diskutiert werden.

Ergänzende Behandlung mit Medikamenten
In frühen Stadien ist keine ergänzende Behandlung notwendig. Menschen mit einem Melanom in einem fortgeschrittenen Stadium können neuartige Medikamente Hoffnung machen: Das sind zum einen sogenannte Checkpoint-Hemmer (auch einfach nur Immuntherapie genannt) und zum anderen sogenannte Signalwegehemmer (auch zielgerichtete Therapie genannt). Die Wirkstoffe können teilweise miteinander kombiniert werden, sie werden als Infusion, Tablette oder Spritze verabreicht.
Die unspezifische Immuntherapie mit Interferonen oder auch die Chemotherapie sind bei der Behandlung des Melanoms in den Hintergrund gerückt.

Strahlentherapie
Eine alleinige oder zusätzliche Bestrahlung ist in besonderen Situationen angezeigt, etwa wenn der Tumor wegen seiner Größe oder Lage gar nicht mit einer Operation oder nicht mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt werden kann oder nicht zu operierende Reste des Tumors zu finden sind. Eine Strahlentherapie kommt auch in Frage, wenn einem Patienten aufgrund seines Alters oder Allgemeinzustandes keine Operation zugemutet werden kann, oder bei Metastasen oder befallenen Lymphknoten in fortgeschrittenen Stadien.

Tipp

Einrichtungen in Deutschland, die auf die Behandlung von Hautkrebs spezialisiert sind, finden Sie auf www.oncomap.de. Diese Hautkrebszentren sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.

Wie sieht die Nachsorge bei einem malignen Melanom aus?

Die Nachsorge ist bei einem malignen Melanom extrem wichtig. In den ersten drei Jahren ist das Risiko für einen Rückfall besonders hoch. Deshalb sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen des gesamten Körpers alle drei bis sechs Monate erfolgen. Danach können die Abstände vergrößert werden. Insgesamt sollte sich die Nachsorge über mindestens zehn Jahre erstrecken. Klären Sie die für Sie passenden Abstände mit Ihrem Arzt.

Quellen und weitere Informationen

Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO): www.ado-homepage.de

Bayerische Krebsgesellschaft (Hrsg.): Patientenratgeber Hautkrebs. 2. überarbeitete Auflage 2020.

reier, Friedrich; Gruber, Karin: Hautkrebs. Vorbeugen, erkennen, behandeln. Wien: Verlagshaus der Ärzte, 2017.

Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de

Deutsche Krebshilfe: www.krebshilfe.de

gesundheitsinformation.de vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG):

https://www.gesundheitsinformation.de/schwarzer-hautkrebs.2096.de.html

Patientenleitlinie Melanom. Eine Leitlinie zur Untersuchung, Behandlung und Nachsorge des schwarzen Hautkrebses. Herausgeber: Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe. www.leitlinienprogramm-onkologie.de

Stiftung Deutsche Krebshilfe (Hrsg.): Hautkrebs. Aus der Reihe „Die blauen Ratgeber“. 2018.

What is malignant melanoma?

Melanoma originates from the pigment-forming cells, the melanocytes. These skin cells produce the pigment melanin, which ensures that we turn brown when exposed to sunlight. Melanoma is also called "black skin cancer" because of its usually dark colour. Black skin cancer is much more dangerous (malignant) than white skin cancer because the tumour tends to metastasise more quickly. However, most melanomas are discovered early.

How common is malignant melanoma?

Just as with white skin cancer, the incidence of black skin cancer is increasing. Scientists have noted an increase of about sevenfold since 1970. One reason for this is that people spend more time in the sun in their leisure time and on holiday. Another reason may be the introduction of early detection of skin cancer in 2008: As a result, more skin tumours are simply detected. According to estimates by the Robert Koch Institute, almost 21,000 people were diagnosed with malignant melanoma in 2012. Women and men are affected about equally often. On average, women are 60 and men 67 years old when they fall ill.

Quote

"Sunburns probably play the biggest role for melanoma, especially in childhood and adolescence. The risk is also increased if someone has a particularly large number of moles and liver spots or if someone in the family has already had the disease. Then the skin should be examined especially regularly by the dermatologist."
Dr. Guido Bruning, Senior Consultant at the Centre for Vein and Dermatosurgery at Tabea Hospital in Hamburg and Secretary of the German Society for Dermatosurgery

What does malignant melanoma look like?

Malignant melanoma can occur anywhere on the body. Often this skin tumour has a dark colour: dark brown-reddish, deep brown to blue-black and is irregularly coloured. Less commonly, malignant melanoma has a lighter colour of grey, blue-grey, bluish-purple or reddish. There are different types of melanoma that develop differently. Classic melanoma can be recognised using the ABCDE rule.

Tipp

ABCDE Rule - Pay attention to your moles!
If at least one of these features occurs, you should visit a dermatologist's office.
A for asymmetry: irregular shape, not uniformly round, oval or elongated
B for border: rather blurred edges: frayed, blurred or washed out
C for colour: irregular colouring, lighter and darker areas
D as in diameter: greater than five millimetres
E for sublimity: protrudes more than one millimetre above the level of the skin
You should also have a check-up if a birthmark or mole has changed. People with statutory health insurance can have a screening examination for skin cancer every two years from the age of 35, even if there is no reason to do so.

How is malignant melanoma diagnosed?

The dermatologist looks at all moles and liver spots very closely with the naked eye and occasionally uses a special magnifying glass with a built-in lamp. If melanoma is suspected, the abnormal area should be completely removed and examined under the microscope. This removal of tissue is called a biopsy.
If the tumour is thicker than 1 mm, experts recommend also removing and examining the so-called sentinel lymph node - this is the lymph node that first absorbs the lymph fluid draining from the tumour and is usually the first to be affected.
Imaging procedures such as ultrasound, X-ray, computer tomography or magnetic resonance imaging are used if a more advanced tumour is suspected, to see if the tumour has spread in the body. Tumour markers in the blood can also indicate a cancer.

Info

Division into stadiums
The tumour stage is also determined at diagnosis. The stage depends on this,
... how thick the tumour is, i.e. how deep it has penetrated the skin
... whether the surface of the melanoma is ulcerated, i.e. broken open, or not.
... and whether or not metastases, i.e. metastases in nearby or distant skin areas, lymph nodes or organs, are present.

How is melanoma treated?

The stage of the skin cancer is decisive for the treatment. However, the type and location of the tumour, the age and the general condition of the patient also play a role.

Operation
Surgery is the most important and effective therapy. The melanoma is cut out with a defined safety distance (see one-stage excision) to make sure that all cancer cells have been removed. After a biopsy, it is usually necessary to operate a second time to increase the safety distance and to remove the smallest accumulations of cancer cells.
In certain areas, especially on the face, special surgical techniques are used, namely two-stage excision, in order to keep the size of the area to be excised as small as possible.
In more advanced stages, metastases and affected lymph nodes should be removed by surgery if possible. If necessary, removal of all lymph nodes in the affected area must be discussed.

Complementary treatment with medication
In early stages, no complementary treatment is necessary. People with melanoma in an advanced stage can be given hope by new types of medication: These are, on the one hand, so-called checkpoint inhibitors (also simply called immunotherapy) and, on the other hand, so-called signalling pathway inhibitors (also called targeted therapy). Some of the active substances can be combined with each other; they are administered as infusions, tablets or injections.
Nonspecific immunotherapy with interferons or even chemotherapy have taken a back seat in the treatment of melanoma.

Radiotherapy
Radiation therapy alone or in addition is indicated in special situations, for example if the tumour cannot be removed with surgery at all because of its size or location, or if it cannot be removed with a sufficient safety margin, or if there are remnants of the tumour that cannot be operated on. Radiation therapy is also considered if a patient cannot be expected to undergo surgery due to his or her age or general condition, or in the case of metastases or affected lymph nodes in advanced stages.

Tip

Facilities in Germany that specialise in the treatment of skin cancer can be found at www.oncomap.de. These skin cancer centres are certified by the German Cancer Society.

What is the aftercare for malignant melanoma?

Follow-up care is extremely important for malignant melanoma. In the first three years, the risk of a relapse is particularly high. Therefore, regular check-ups of the entire body should take place every three to six months. After that, the intervals can be increased. All in all, follow-up care should extend over at least ten years. Clarify the intervals that are suitable for you with your doctor.

Sources and further information

Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO): www.ado-homepage.de

Bayerische Krebsgesellschaft (Hrsg.): Patientenratgeber Hautkrebs. 2. überarbeitete Auflage 2020.

reier, Friedrich; Gruber, Karin: Hautkrebs. Vorbeugen, erkennen, behandeln. Wien: Verlagshaus der Ärzte, 2017.

Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de

Deutsche Krebshilfe: www.krebshilfe.de

gesundheitsinformation.de vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG):

https://www.gesundheitsinformation.de/schwarzer-hautkrebs.2096.de.html

Patientenleitlinie Melanom. Eine Leitlinie zur Untersuchung, Behandlung und Nachsorge des schwarzen Hautkrebses. Herausgeber: Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe. www.leitlinienprogramm-onkologie.de

Stiftung Deutsche Krebshilfe (Hrsg.): Hautkrebs. Aus der Reihe „Die blauen Ratgeber“. 2018.

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