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Mikroskopisch kontrollierte Chirurgie (MKC) | Microscopically controlled surgery (MKC)

Was ist MKC?

Mikroskopisch kontrollierte Chirurgie bedeutet, dass nach der Entfernung eines Hauttumors der Schnittrand auf Tumorreste untersucht wird. Diese sind nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Die auf die Gewebeuntersuchung spezialisierten Ärzte heißen (Dermato)-Pathologen. Entdecken sie noch bösartige Zellen im eigentlich gesunden Randgewebe, wird nachoperiert. Ziel der mikroskopisch kontrollierten Chirurgie, kurz MKC, ist es, im operierten Areal so viel gesundes Gewebe wie möglich zu erhalten und dabei alle bösartigen Zellen zu entfernen.

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In Hautkliniken und Praxen, die die MKC einsetzen, arbeiten Operateure und (Dermato)-Pathologen, die das Gewebe unter dem Mikroskop prüfen, entweder eng zusammen oder aber sie vereinen im Sonderfall beide in einer Person. Ihre Erfahrung ist mit entscheidend für den Erfolg der MKC.

Wie funktioniert die MKC?

Es gibt verschiedene Methoden der mikroskopisch kontrollierten Chirurgie. Sie unterscheiden sich in der Operationstechnik und der Art und Weise, wie die zu untersuchenden Gewebeschnitte angefertigt werden.

  • Die sogenannte „Mohs-Chirurgie“ wird vor allem in den USA, in Deutschland dagegen nur selten angewendet. Es handelt sich um ein so genanntes Gefrierschnittverfahren. Der Tumor wird kegelförmig entnommen, geteilt, in einem speziellem Kühlgerät gefroren, dann in einem Schnellschnittverfahren in hauchdünne Scheiben geschnitten und untersucht. Diese Methode stellt sehr hohe Ansprüche sowohl an die Ausstattung des Labors als auch an die Erfahrung des (Demato)-Pathologen.
  • Die „Horizontal-Methode“ zeichnet sich dadurch aus, dass Tumorgewebe zylinderförmig bis in die Tiefe herausgeschnitten und anschließend in zahlreiche horizontale Scheiben zerlegt wird. Anschließend wird jede Scheibe auf Tumorzellen am Schnittrand untersucht.
  • Bei der „3D-Histologie“ schneidet der Operateur die Haut im rechten Winkel zur Hautoberfläche ein. Je nach Größe, Lokalisation und Erkrankung entnimmt er den Tumor mit einem Sicherheitsabstand von mehreren Millimetern aus dem gesunden Gewebe. Für die nachfolgende Aufarbeitung gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen: Bei der weit verbreiteten Randstreifen-Methode trennt der Operateur den seitlichen Rand des entnommenen Gewebes streifenförmig ab und präpariert dann den unteren Schnittrand zur Tiefe, der so genannten Basis, als Scheibe ab. Dadurch können lückenlos Tumorausläufer sowohl in vertikaler, als auch in horizontaler Ebene – dreidimensional – beurteilt werden.

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Bei den oben genannten Verfahren wird der Schnittrand (nahezu) komplett auf möglicherweise verbliebene Tumorzellen untersucht. Das ist deswegen so wichtig, weil Tumore sogenannte Ausläufer in das umliegende Gewebe bilden. Sollten noch restliche Tumorzellen vorhanden sein, wird so lange am Rand „nachgeschnitten“ und der Schnittrand untersucht, bis keinerlei Tumorzellen mehr in der Gewebeprobe vorhanden sind.

Was wird mit einer MKC behandelt?

Die MKC wird insbesondere zur sicheren Entfernung des Basalzellkarzinoms und des Plattenepithelkarzinoms im Gesicht, an Händen und Füßen eingesetzt. An diesen Körperstellen können die Tumore aufgrund ihrer Lage und unter ästhetischen Gesichtspunkten nur mit sehr geringen Sicherheitsabständen entfernt werden um soviel gesundes Gewebe wie möglich zu erhalten. Auch bei Operationen von Rezidiven, das sind wiederaufgetretene Tumore, wird die MKC angewendet. Weitere Indikationen für eine MKC sind ein in den genannten schwierigen Körperbereichen befindliches atypisches Fibroxanthom, pleomorphes dermales Sarkom, extramammäres Morbus Paget oder Morbus Bowen, einer Vorstufe des weißen Hautkrebses. Ist eine aufwendige Wundverschlusstechnik erforderlich, um eine größere Wunde nach einem operativen Eingriff zu verschließen, kommt ebenfalls eine MKC zum Einsatz, um sicher zu gehen, dass sich kein befallenes Gewebe mehr im und um das Operationsgebiet herum befindet.

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Die MKC wird vor allem in Hautkliniken vorgenommen. Nehmen niedergelassene Hautärzte die MKC vor, arbeiten sie eng mit einem externen Labor für die pathologische Begutachtung der Gewebeproben zusammen.

Welche Komplikationen können bei einer MKC auftreten?

Es kann, wenn auch selten, bei der MKC zu irrtümlichen Befunden kommen. So können beim Einfrieren, Trocknen, Fixieren, Färben oder Schneiden der Gewebeproben unbeabsichtigt Fehler auftreten, die anschließend zu falschen Interpretationen führen. Sogenannte „Tissue-Floater“, feine Gewebsstücke, die bei der Operation und teilweise in der Aufarbeitung der Gewebeprobe entstehen können und nachträglich in den Schnitten schwer zuzuordnen sind, erschweren die Beurteilung der Probe. Das macht noch einmal deutlich, wie wichtig die hohe fachliche Qualifikation des Operateurs und (Dermato)-Pathologen ist.

Zitat

„Erst eine vollständige Entfernung des Tumors ist die Vorrausetzung für eine lokale Heilung. Dafür bietet die mikroskopisch kontrollierte Chirurgie die größtmögliche Sicherheit.“
PD Dr. med. Thomas Volz, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Phlebologe und Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein der TU München

Was sind die Vorteile einer MKC?

Die MKC ermöglicht es, Tumore mit geringem Sicherheitsabstand aus dem gesunden Gewebe zu entfernen. Damit entstehen bei der Operation kleinere Wunden, die das ursprüngliche Hautbild ästhetisch schöner rekonstruieren lassen. Studien haben zudem gezeigt, dass unter anderem bei Betroffenen mit Basalzellkarzinom, die mit MKC behandelt wurden, sehr selten ein Rezidiv, das heißt, ein wiederkehrender Tumor, auftritt. Insbesondere die lückenlose „3D-Histologie“ hat sich hierbei als sehr vorteilhaft erwiesen, da sie im Vergleich zu konventionellen Verfahren fast doppelt so viele Ausläufer der Tumore ins umliegende Gewebe entdecken kann.

Quellen und weitere Informationen

What is MKC?

Microscopically controlled surgery means that after the removal of a skin tumour, the edge of the cut is examined for tumour remnants. These can only be seen under the microscope. The doctors who specialise in examining the tissue are called (dermato)pathologists. If they discover malignant cells in the actually healthy marginal tissue, they perform a second operation. The aim of microscopically controlled surgery, or MKC for short, is to preserve as much healthy tissue as possible in the operated area, while removing all malignant cells.

Info

In skin clinics and practices that use MKC, surgeons and (dermato)pathologists who examine the tissue under the microscope either work closely together or, in special cases, combine both in one person. Their experience is one of the decisive factors for the success of MKC.

How does the MKC work?

There are different methods of microscopically controlled surgery. They differ in the surgical technique and the way in which the tissue sections to be examined are made.

  • The so-called "Mohs surgery" is mainly used in the USA, but only rarely in Germany. It is a so-called frozen section procedure. The tumour is removed in a cone shape, divided, frozen in a special cooling device, then cut into wafer-thin slices in a frozen section procedure and examined. This method places very high demands on both the equipment of the laboratory and the experience of the (demato)pathologist.
  • The "horizontal method" is characterised by the fact that tumour tissue is cut out in a cylindrical shape down to the depth and then divided into numerous horizontal slices. Each slice is then examined for tumour cells at the edge of the cut.
  • With "3D histology", the surgeon cuts the skin at right angles to the skin surface. Depending on the size, localisation and disease, he removes the tumour from the healthy tissue with a safety distance of several millimetres. There are different procedures for the subsequent reprocessing: In the widely used marginal strip method, the surgeon cuts off the lateral edge of the removed tissue in strips and then prepares the lower cut edge towards the depth, the so-called base, as a slice. In this way, tumour extensions can be assessed without gaps both vertically and horizontally - three-dimensionally.

Info

In the above-mentioned procedures, the edge of the incision is (almost) completely examined for any remaining tumour cells. This is so important because tumours form so-called extensions into the surrounding tissue. If there are still residual tumour cells, the edge is "re-cut" and the edge of the cut is examined until there are no more tumour cells in the tissue sample.

What is treated with an MKC?

MKC is used in particular for the safe removal of basal cell carcinoma and squamous cell carcinoma on the face, hands and feet. On these parts of the body, the tumours can only be removed with very small safety margins due to their location and from an aesthetic point of view in order to preserve as much healthy tissue as possible. MKC is also used for operations on recurrences, i.e. tumours that have returned. Other indications for MKC are atypical fibroxanthoma, pleomorphic dermal sarcoma, extramammary Paget's disease or Bowen's disease, a precursor of white skin cancer, located in the difficult areas of the body mentioned above. If a complex wound closure technique is required to close a larger wound after a surgical intervention, an MKC is also used to make sure that there is no more affected tissue in and around the surgical area

Info

MKC is mainly performed in dermatological clinics. If dermatologists in private practice perform MKC, they work closely with an external laboratory for the pathological evaluation of the tissue samples.

What complications can occur with MKC?

Although rare, erroneous findings can occur during MKC. For example, errors can occur unintentionally during the freezing, drying, fixing, staining or cutting of tissue samples, which subsequently lead to incorrect interpretations. So-called "tissue floaters", fine pieces of tissue that can arise during the operation and sometimes during the processing of the tissue sample and are subsequently difficult to assign in the sections, make the assessment of the sample more difficult. This makes it clear once again how important the high professional qualification of the surgeon and (dermato)pathologist is.

Quote

"Only complete removal of the tumour is the prerequisite for local healing. Microscopically controlled surgery offers the greatest possible safety for this. "PD Dr. med. Thomas Volz, specialist in dermatology and venereology, phlebologist and senior physician at the Clinic and Polyclinic for Dermatology and Allergology at the Biederstein of the TU Munich

What are the advantages of an MKC?

MKC makes it possible to remove tumours from healthy tissue with a small safety margin. This results in smaller wounds during the operation, which allow the original skin appearance to be reconstructed in a more aesthetically pleasing way. Studies have also shown that, among other things, patients with basal cell carcinoma who have been treated with MKC very rarely have a recurrence, i.e. a recurring tumour. In particular, the seamless "3D histology" has proven to be very advantageous here, as it can detect almost twice as many tumour extensions into the surrounding tissue compared to conventional methods.

Sources and further information

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